Hochwasserschutz, Ökologie, Trink- und Grundwasser, Erholungsraum: An der Bregenzerach zwischen Kennelbach und der Mündung in den Bodensee spielen viele Themen eine wichtige Rolle. Das Gewässerentwicklungskonzept (GEK) bringt diese Anforderungen in eine umsetzbare Form, es soll in den nächsten 20 Jahren in mehreren Bauabschnitten realisiert werden. Das Land Vorarlberg und die fünf Gemeinden im „Wasserverband Bregenzerach Unterlauf“ arbeiten derzeit an den Planungen dafür. Donnerstag (6. April 2017) Abend haben über 60 Mandatarinnen und Mandatare aus den fünf Mitgliedsgemeinden in Kennelbach den aktuellen Status diskutiert und gutgeheißen.
Am 6. April 2017 haben sich über 60 politische Vertreter aus den Verbandsgemeinden Bregenz, Hard, Kennelbach, Lauterach und Wolfurt umfassend über den aktuellen Status im Gewässerentwicklungskonzept Bregenzerach (GEK) informiert. Federführend in der Planung ist die Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Vorarlberg, verschiedene Experten etwa für Ökologie, Naturschutz oder Fischerei haben sich intensiv in das Projekt eingebracht. Auf entsprechend positives Echo stieß das Ergebnis bei den TeilnehmerInnen. Die Planungen werden jetzt weiter konkretisiert, auch ein umfangreicher Praxisversuch in einem Wiener Institut steht auf der Agenda. Ab Herbst 2017 wird in einem weiteren Schritt die Öffentlichkeit einbezogen. Groß war auch das Interesse der MandatarInnen am Vortrag von Peter Matt/Illwerke-VKW, der einen Einblick in den aktuellen Entwicklungsstand in Sachen Kraftwerk gab.
Hochwasserschutz: Mehr Raum für die Bregenzerach
Auch wenn die Erinnerung verblasst: Seit 1999 hat die Bregenzerach dreimal für historische Hochwasserstände gesorgt, das Maximum war am 23. Aug. 2005 mit 1.350 m3 pro Sekunde. Das Gewässerentwicklungskonzept sieht vor, das Flussbett mit Aufweitungen und anderen Maßnahmen für solche Situationen „fit“ zu machen. Der Damm auf Harder Seite wird verlegt, jener auf Bregenzer Seite stabilisiert. Gestartet wird mit drei Bauabschnitten zwischen der Landesstraßen-Brücke Bregenz – Hard und der Mündung in den Bodensee. Der jetzige mobile Hochwasserschutz aus Betonblöcken wird damit nach aktuellem Stand ab 2020 etappenweise überflüssig.
Naturjuwel Flussmündung kann sich freier entwickeln
Das Konzept bringt neben dem Hochwasserschutz auch positive Wirkungen für die Ökologie mit sich. Die Mündung der Bregenzerach – schon jetzt ein einzigartiges Naturjuwel in Mitteleuropa – wird sich noch dynamischer entwickeln können. Zusätzlich wird etwa sehr darauf geachtet, dass Fische künftig einfacher flussaufwärts schwimmen können. Ökologisch besonders wertvolle Bereiche werden besser geschützt, andere dafür leichter zugänglich: „Weite Strecken der Ufer werden flacher und damit leichter begehbar“, erläutert Bgm. Hans Bertsch, Obmann des Wasserverbandes Bregenzerach Unterlauf. Die wichtige Erholungsfunktion der Bregenzerach bleibt damit gewährleistet. Abgestimmt auf das Hochwasserschutzprojekt werden auch der bestehende Lehrpfad verlängert und neue Aussichtsplattformen geschaffen.