Mobilität miteinander gestalten: Aktuelle Studien zeigen leise positive Tendenz und bestärken im Tun

Pressekonferenz der plan b-Gemeinden am 11. Jänner in Hard

In Sachen Mobilität arbeiten die sechs Gemeinden Bregenz, Hard, Kennelbach, Lauterach, Schwarzach und Wolfurt seit Jahren intensiv zusammen: Planungen werden abgestimmt, Angebote gemeinsam umgesetzt und gezielt Impulse über Gemeindegrenzen hinweg gesetzt. Die gemeinsame Arbeit zeigt jetzt leise positive Früchte: Laut der aktuellen KONTIV-Studie nimmt der Anteil der Wege der Menschen in der Region ohne Auto zu und liegt bei 55 Prozent – vorarlbergweit sind es 50,3 Prozent. Eine Motivation, das regionale Mobilitätsmanagement fortzusetzen.

Das Land Vorarlberg lässt im Abstand von mehreren Jahren das Mobilitätsverhalten der Vorarlberger Bevölkerung über eine Haushaltsbefragung erheben. Zum dritten Mal nach 2008 und 2013 haben sich die plan b-Gemeinden auch 2017 dieser „Kontinuierlichen Verkehrsverhaltensbefragung (KONTIV)“ mit einem vertiefenden Auftrag angeschlossen. Erfasst wird dabei, welche Verkehrsmittel die Menschen in der Region an bestimmten Stichtagen im Oktober bzw. November 2017 hauptsächlich für ihre Wege nutzen.

KONTIV: Wege, Weglängen, Unterwegszeiten und Verkehrsmittel
Die in den plan b-Gemeinden befragten Personen legen laut KONTIV-Studie an einem Werktag 3,2 Wege zurück – jeder davon ist durchschnittlich 9,3 Kilometer lang und dauert 21 Minuten. Pro Tag ergibt das 29,7 Kilometer bzw. 67,1 Minuten. Die hauptsächlich verwendeten Verkehrsmittel je Weg:
• 22 Prozent zu Fuß (Vorarlberg: 18 Prozent)
• 21 Prozent per Fahrrad (Vorarlberg: 16 Prozent)
• 12 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Vorarlberg: 13,6 Prozent)
• 45 Prozent per PKW als Lenker oder Mitfahrer (Vorarlberg: 49,7 Prozent)

Positive Tendenz: Anteil der Wege per PKW geht zurück
Mit diesen Ergebnissen liegen die plan b-Gemeinden auch österreichweit im positiven Spitzenfeld, speziell der Anteil der Wege per Fahrrad ist rekordverdächtig. Die gemeinsamen Anstrengungen von Gemeinden, Land und Bund für eine attraktive Fahrradinfrastruktur in der Region – Leuchtturmprojekte in plan b waren und sind etwa die Radbrücke an der Autobahn über die L3 oder die Radbrücke Bregenz-Hard – und für ein sympathisches Radfahrklima tragen hier Früchte. Zudem ist Vorarlberg laut Erhebungen des Ministeriums neben Wien das einzige Bundesland, in dem der motorisierte Individualverkehr zumindest nicht zunimmt. Beispielgebend sind auch andere Impulse aus der regionalen Kooperation: Der grüne plan b-Trolley war rasch ausverkauft, der „schoolwalker“ ist inzwischen landesweit an Schulen präsent, das regionale Parkraummanagement wurde gemeinsam positive Realität.

Ergebnisse sind Ansporn für weiteres Engagement
Für die Verantwortlichen in dieser erfolgreichen Gemeindekooperation sind diese positiven Ergebnisse ein klarer Auftrag: Die gemeinsame Arbeit ist fortzusetzen, Stillstand wäre Rückschritt. „Verkehr und Mobilität bleiben zentrale Herausforderungen für die Lebensqualität in unseren Gemeinden, für die Qualität des Standorts und für die Umwelt“, fassen die Bürgermeister der sechs plan b-Gemeinden zusammen. Attraktive Angebote für das Unterwegssein ohne eigenes Auto, Information und Bewusstseinsbildung oder gezielte Impulse stehen daher auch künftig auf der regionalen Agenda weit oben. Aktuelle Beispiele dafür sind etwa der Bau des Radwegs Hard-Lustenau und andere Lückenschlüsse im Radweg-Netz, verstärkte Aktivitäten im Car-Sharing und für das Unterwegs-Sein zu Fuß oder die Mobilitätsarbeit mit jungen Menschen in Kindergarten und Schule. Weitere Ideen haben über 70 GemeindevertreterInnen bei einem regionalen Planungsseminar, das plan b gemeinsam mit e5 Ende November 2018 in Wolfurt veranstaltet hat, eingebracht. Die Zwischenbilanz ist für die Bürgermeister auch Anlass für einen Dank an alle Beteiligten, vor allem auch an BürgerInnen und Gäste: „Danke für das gemeinsame Engagement – attraktive Mobilität lässt sich nur gemeinsam gestalten!“

plan b: Seit 2004 Impulsgeber in der Region
Im Jahr 2004 beschlossen die fünf Gemeinden Hard, Kennelbach, Lauterach, Schwarzach und Wolfurt mit tatkräftiger Unterstützung des Landes, sich verstärkt mit Mobilität auseinanderzusetzen, 2006 kam die Landeshauptstadt Bregenz dazu. Ziel des Pilotprojektes „plan b“ – „plan b“ steht dabei für sinnvolle Alternativen zur Fahrt mit dem Auto – war und ist es, über Gemeindegrenzen hinweg gemeinsam Impulse für sanfte Mobilität in Kindergärten und Schulen, bei Unternehmen, in der Verwaltung und in der Freizeit zu setzen. Auf Grund der positiven Erfahrungen und Erfolge wurde aus dem Pilotprojekt eine nachhaltige Dauereinrichtung. Für ihre Mobilitätsarbeit wurden die plan b-Gemeinden und andere Institutionen der Region vielfach ausgezeichnet. Neben verschiedenen Mobilitäts- und Umweltpreisen zeugen auch Einladungen zu Vorträgen u.a. nach Wien, Italien oder Oslo von der Attraktivität der gemeinsamen Anstrengungen.

Welche Verkehrsmittel nutzen die Menschen in der plan b-Region hauptsächlich für ihre Wege?

Ergebnisse der KONTIV-Studien im Vergleich

  plan
2008
plan b
2013
plan b
2017
Vorarlberg 2017
Zu Fuß 20 % 19 % 22 % 18 %
Per Rad 21 % 22 % 21 % 16 %
Mit Bus/Bahn 10 % 12 % 12 % 13,6 %
Per PKW 48 % 46 % 45 % 49,7 %

Weitere Informationen

  plan b
2017
Vorarlberg
2017
Anteil PKW pro Haushalt 1,10 1,26
PKW-Abstellplätze pro Haushalt 2,00 2,40
Fahrräder pro Haushalt 2,31 2,21

 

 

 

 

 

 

Foto von links: Bgm. Harald Köhlmeier (Hard), Vize-Bgmin. Sandra Schoch und Bgm. Markus Linhart (Bregenz), Bgm. Elmar Rhomberg (Lauterach), Bgm. Peter Halder (Kennelbach), Vize-Bgmin. Angelika Moosbrugger (Wolfurt), Manfred Flatz (Schwarzach).

Quelle: plan b

Weitere Informationen zu den mobil plan b Gemeinden: mobilplanb.at

Facebookinstagrammail

Diesen Beitrag teilen auf