Eine Bundesgrenze, beidseits attraktive Regionen: Der Bregenzerwald und die deutschen Landkreise Oberallgäu und Lindau sind geschätzte Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsräume. Der Naturpark Nagelfluhkette ist eines von mehreren praktischen Beispielen, wie die Regionen und ihre Partner zum Vorteil von Mensch, Wirtschaft und Natur immer enger zusammenarbeiten. Zusätzliche Möglichkeiten schafft jetzt ein erweitertes Angebot im öffentlichen Verkehr – samt den ersten E-Bussen Vorarlbergs, die grenzüberschreitend unterwegs sind.

In den Gemeinden nahe der Bundesgrenze leben im Bregenzerwald und im Landkreis Oberallgäu mehrere Zehntausend Menschen. Viele kommen auch hierher für Erholung und Freizeit: Allein im vorderen Bregenzerwald werden jährlich über 200.000 Gästenächtigungen verzeichnet. Besondere Anziehungspunkte sind in dieser Region Natur und Landschaft, z. B. im Naturpark Nagelfluhkette, die (Bau-)Kultur unter anderem mit BUS:STOP Krumbach und Frauenmuseum, kulinarische Genüsse oder Bewegung und Sport mit beeindruckenden Aussichten.

Neues Angebot im öffentlichen Verkehr

Damit die Menschen möglichst nachhaltig und günstig unterwegs sein können, bauen die Regionen das Angebot im öffentlichen Verkehr kontinuierlich aus. Der aktuelle Fahrplan zeigt, wie attraktiv in dieser „Grenzregion“ das Angebot inzwischen auch grenzüberschreitend geworden ist:

  • Die Busse der neuen Linie 821 sind täglich zwischen 6.15 Uhr und 19.00 Uhr jede Stunde vom Bahnhof Bregenz über Langen bei Bregenz nach Scheidegg/Weiler (D) und zurück unterwegs. Auch am Wochenende gilt der Stundentakt, nur der erste Kurs startet jeweils später. In Kombination mit der Linie 820 ist Langen bei Bregenz damit von Bregenz aus im Halbstundentakt erreichbar.
  • Die Linie 890 erschließt im Zweistundentakt die Gemeinden zwischen Egg und Oberstaufen (D). In Egg gibt es dabei die gewohnten zügigen Anschlüsse Richtung Dornbirn und Hinterwald. Der erste grenzüberschreitende Kurs startet werktags um 7:31 in Egg, fährt über Großdorf, Lingenau, Langenegg und Krumbach nach Riefensberg und kommt um 8:25 Uhr am Bahnhof in Oberstaufen an. Zu diesem für den Bregenzerwald wichtigen Knotenpunkt für Bahnfahrten nach Deutschland gibt es auch am Wochenende verschiedene Verbindungen.

In Summe leisten die Buslinien 821 und 890 aktuell pro Jahr 331.453 Linienkilometer.

Attraktive Tarife im Verbund

Auf den Gesamtstrecken der Linien gelten wie gewohnt die Fahrscheine des Vorarlberger Verkehrsverbundes. Auf den deutschen Abschnitten werden die Tarife des bodo-Verkehrsverbundes im Landkreis Lindau beziehungsweise der mona-Mobilitäts-gemeinschaft im Landkreis Oberallgäu anerkannt. „Dieses Angebot im öffentlichen Verkehr wird möglich, weil der Bregenzerwald und das Oberallgäu verstärkt zusammenarbeiten und weil die EU zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung stellt“, erklärt Indra Baier-Müller, Landrätin des Landkreises Oberallgäu. „Grenzüberschreitende Wege ohne Auto werden damit deutlich einfacher – ein Plus an Angebot und Qualität für Einheimische und Gäste“, ergänzt Guido Flatz, Bürgermeister von Doren und Obmann der REGIO Bregenzerwald. Alle Details zum Fahrplan gibt es auf vmobil.at bzw. in der cleVVVer mobil-App.

Erstmals E-Busse grenzüberschreitend unterwegs

Erstmals sind auf der grenzüberschreitenden Strecke der Linie 890 auch zwei E-Busse unterwegs – eine Vorarlberger Premiere. Für die Lenker:innen sind die Elektrobusse der Marke MAN LionsCity E auf den ersten Blick identisch, denn Cockpit, Startschlüssel und Gangwahlhebel unterscheiden sich nicht von den Diesel-Fahrzeugen. Erst das ausbleibende Motorengeräusch und die geringeren Vibrationen beim Fahren fallen dann auf. Die E-Busse werden über Nacht mit Ökostrom geladen, die theoretische Reichweite reicht für einen Betriebstag. Ergänzend gibt es bei tieferen oder höheren Temperaturen untertags eine Zwischenladung. Die Anschaffung der E-Busse wurde durch Bundesmittel unter dem Titel „E-Mobilität in Österreich“ unterstützt.

Grenzüberschreitender Verkehr in dritter Generation

Das Riefensberger Unternehmen Schedler Bus fährt im Auftrag von REGIO Bregenzerwald und Landkreis Oberallgäu auf der grenzüberschreitenden Linie 890. Bertram Schedler kann dabei in dritter Generation auf eine außerordentliche Unternehmensgeschichte zurückblicken: Sein Großvater erhielt per 1. März 1968 die erste Konzessionsurkunde für die „zwischenstaatliche Linie Oberstaufen–Krumbach–Hittisau–Balderschwang“. Der Bus passierte damals die beiden Zollämter Riefensberg-Springen und Balderschwang und war auf eigene Rechnung unterwegs. Seit 1993 ist der grenzüberschreitende Verkehr Teil des Landbus Bregenzerwald. In Summe waren mit den Linien des Landbus Bregenzerwald im vergangenen Jahr über 3.156.000 Menschen unterwegs, um rund zehn Prozent mehr als im Jahr 2022.

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